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Lesezeichen 10. Mai 2018

Das wissenschaftlich-kulturelle Programm von HumboldtInitiative (HU-I) und HisKom anlässlich des Jahrestags der Bücherverbrennung steht in diesem Jahr unter dem Motto:

„Verbrennt, was euch schwach macht“

Dienstag, 8. Mai 2018 | 18.00 Uhr
Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin

Kontakt: Bernd Schilfert [hui@refrat.hu-berlin.de.]


Mit Slogans wie „Verbrennt, was euch schwach macht!“ werden 1933 die Bücherverbrennungen in der deutschen Wissenschaft, Kunst und Kultur begrüßt. Hinter diesem weltweit sichtbaren Fanal steht ein ideologisches Programm der Härte und Militanz, eines völkisches Nationalismus und Rassismus sowie die Bereitschaft, Missliebige, Feinde und sogenanntes unwertes Leben auf dem Weg zur Weltherrschaft zu vernichten.

Das Jahr 1933 war ebenso wie 2018 ein Karl-Marx-Jahr. Diesem galt am 10. Mai der erste Feuerspruch der Deutschen Studentenschaft: „Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebenshaltung!“ wurde da gerufen.

Welches Feindbild wurde mit solchen Begriffen eigentlich konstruiert? Wie können die verbrannten Werke und die darin entwickelten Werte und Weltbilder als „Schwächung“ gelesen werden? Welche Voraussetzungen sind mit dem „10. Mai“ verknüpft und welche Folgen wirken über die NS-Zeit hinaus, vielleicht sogar bis in unsere Gegenwart nach? Solchen Fragen wollen wir in diesem Jahr nachgehen und neue Fragen und Projekte anregen.

Programm

  • Einleitender Dialog (Juliane Pfeiffer, Bernd Schilfert)
  • Vortrag: Feindbild Marx (André Kistner)
  • Projektdiskussion (Johanna Langenbrinck, João Fidalgo, u. v. m.)
  • Literarisch-musikalischer Empfang (Ahne, Benno Koloska, Ivo Smolak, Kammerensemble Mischkonsum)
Flyer zur Veranstaltung "10. Mai 2018"

[…] Ein später Kommentar zur berüchtigen Bücherverbrennung. Was ich damals nicht wußte: es gab sie nicht nur in Berlin, sondern am gleichen Abend in vielen Universitätsstädten; so in Köln, wo Ernst Bertram sie vollen Herzens begrüßte – „Verbrennt, was euch schwach macht“ – jedoch immerhin erreichte, daß die Werke TMs unverbrannt blieben. Das Unternehmen war durchaus studentisch; eine Nachahmung des Wartburgfestes von 1817, wo man den Code Napoléon und andere „undeutsche“ Werke verbrannte.

Golo Mann: Erinnerungen und Gedanken, Frankfurt/Main 1986, S. 530 f.
Materialien zum Download
Zur Veranstaltung haben wir Lesezeichen im Format 18 x 5 cm produziert.

Die Rückseite kann mit einem Klick auf das jeweilige Bild betrachtet werden. Die PDFs reichen wir nach. Analoge Exemplare gibt es bei der Veranstaltung und in der Ziegelstraße.

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Projekt „Jüdische Studierende an
der Friedrich-Wilhelms-Universität
zu Berlin 1933 bis 1938″:
www.hu-berlin.de/de/ueberblick/
geschichte/juedische-studierende

Mitmachen?!
Die HumboldtInitiatve (HU-I)
befindet sich im sich entwickelnden
Hedwig-Dohm-Haus in der
Ziegelstraße 5, 10117 Berlin.
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hui@refrat.hu-berlin.de

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hui@refrat.hu-berlin.de