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Aufarbeitung der braunen Vergangenheit: Ungesühnte Nazijustiz

Diskussion mit Reinhard Strecker (Initiator der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“) und Ralf Oberndörfer (Rechtshistoriker)

Montag, 7. Juni 2010 – 19:30 Uhr | Raum 326, Juristische Fakultät (Bebelplatz 1, Berlin-Mitte)

Eine Veranstaltung des akj und der HisKom im Rahmen der Ausstellung stud.Berlin


Die Beteiligung der Justiz an den Verbrechen des deutschen Faschismus wird in der Bundesrepublik 1960 erstmals durch eine Ausstellung thematisiert. Der Sprachwissenschaftler Reinhard Strecker kann die ungebrochenen Karrieren vieler Richter und Staatsanwälte nach 1945 nicht akzeptieren und recherchiert in osteuropäischen Archiven die begangenen Verbrechen und beruflichen Positionen maßgeblicher Figuren der westdeutschen Justiz.

Die daraus entstandene Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ wandert durch die Bundesrepublik und wird zunächst als »bolschewistische Lügenpropaganda« diffamiert. Warum sie schließlich dennoch akzeptiert werden muss und welche Folgen sie hat, erklärt Reinhard Strecker gemeinsam mit dem Rechtshistoriker Ralf Oberndörfer am 7.6. um 19.30 Uhr in Raum 326.

Weitere Infos auf der Webseite des akj


Plakat der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“, die u. a. im Februar und März 1960 in der Galerie Springer (Kurfürstendamm 16, Berlin-Charlottenburg) gezeigt wurde.

Literaturtipp
Stephan A. Glienke, Die Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ (1959-1962). Zur Geschichte der Aufarbeitung nationalsozialistischer Justizverbrechen. Baden-Baden: Nomos Verlag 2008 (Nomos Universitätsschriften – Geschichte, Bd. 20).

Bild: Plakat der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“, die u. a. im Februar und März 1960 in der Galerie Springer (Kurfürstendamm 16, Berlin-Charlottenburg) gezeigt wurde.